„Immer Kopf hoch, auch wenn der Hals dreckig ist!“
(Oma)
Was wenn du aufwachst und das Leben ist nicht mehr das deine? Nichts stimmt mehr, alles, was du bisher tatest, ist Geschichte?
Ich habe es nur nicht sofort bemerkt. Erst mit der Zeit wurde mir das volle Ausmaß bewusst.
Die „Nacht“ die mein Leben veränderte, dauerte eine Woche. Eben war noch ein Samstag im November, ich spielte mit den Hunden und plötzlich ist wieder Samstag und man sagt mir, „Glück gehabt, im nächsten Jahr gibt es zwei Gebutstage“.
Die Tage dazwischen fraßen das künstliche Koma und die Schmerzmittel.
Vor besagtem Samstag war ich als Soloselbstständiger und Generalist unterwegs. Ich schmiedete mit Kindern, baute Häuser, kümmerte mich um das Lager eines Elektrogroßhandels, unterrichtete, beklebte Busse mit Werbung und vieles, vieles mehr.
Während ich mich im Krankenhaus mühte, wieder auf eigenen Beinen zu stehen und laufen zu lernen, haute mir das Finanzamt zum Jahresende eine absolut überzogene Steuerschätzung ins Haus. Da ich mich nicht wehrte, wurde das Geld von meinem Konto gepfändet. Berufsgenossenschaften, Versicherungen, Gewerbesteuer und IHK folgten.
Noch während der Reha war ich pleite, verschuldet und hatte keine Ahnung, ob oder wann ich jemals wieder arbeiten könnte.
Mir drängte sich immer mehr die Frage auf: Hatte ich dafür überlebt?
Es war für mich ein riesiges Glück, dass ich über all die Jahre Menschen und Unternehmungen unterstützte, auch wenn es mir kein Geld einbrachte. Als ich am Boden lag, halfen mir so viele Arme und Hände wieder auf die Beine wie ich es niemals für möglich gehalten hätte.
Wenn man das aktuelle Tagesgeschehen verfolgt, könnte man meinen, dass die ganze Welt verrückt geworden ist. Und doch gibt es Menschlichkeit, Hilfsbereitschaft, Menschen die einander beistehen, auch wenn man sich nicht kennt.
Was mir geholfen hat, den Rücken stärkte und mir den Mut gab weiterzumachen, ist eine einfache Erkenntnis:
Hilf anderen, wann immer du kannst!
Und nimm Hilfe an, wenn du sie brauchst!
Der zweite Teil ist (ich arbeite immer noch daran) viel schwerer zu lernen.
Diese Welt ist ein fantastischer Ort, aus diesem Grund sollten wir alle dafür sorgen, dass sie ein wenig besser und schöner wird.
Deshalb setzte ich mich hin und überlegte, wie ich wieder unabhängig von Ämtern oder Behörden auf eigenen Beinen stehen kann.
Ich plane mein neues Leben, entwickele ein Geschäftsmodell, schmiede Pläne, hole Informationen ein, schreibe, fotografiere, reise und treffe mich mit Menschen.
Und ich werde weiterhin nach Hilfe fragen!
Sollte jemand Fragen haben oder Hilfe brauchen, meldet euch bei mir!
Und wenn mich jemand unterstützen möchte, der melde sich bitte auch!